Bakterien-Projekt im Büro – Was lauert auf Ihrem Tisch?

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Es ist kalt und nass draußen und das bedeutet meistens, dass es auch die ideale Jahreszeit für Krankheiten ist. Dank schniefender und hustender Kollegen lauern Erkältungs- und Grippeviren in allen Ecken des Büros. Krank zu werden, lässt sich meistens gar nicht vermeiden. Aber zumindest gibt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen, die Sie einhalten können, damit Sie nicht ebenfalls zum Grippe-Zombie werden. Einige Gesundheitsbehörden warnen davor, dass Viren wochenlang auf Oberflächen wie Tischen oder Küchenarbeitsplatten überleben können und auch unser Experte vom Mikrobiologie-Labor in Nordirland bekräftigt diese Aussage:

“Manche Mikroorganismen überleben auf Oberflächen nur für ein paar Stunden, andere hingegen können Monate oder Jahre überleben – besonders, wenn Sie unter einem Schmutzfilm geschützt sind. Mikroorganismen breiten sich daher besonders in Gegenden aus, die selten gereinigt werden. Sie sammeln sich dort an und sondern einen dünnen Schutzfilm ab, um eine noch sicherere Umgebung für ihr Wachstum zu schaffen.“

Was aber besonders fürs Büro noch schlimmer ist: Auch auf Computer-Tastaturen fühlen sich die Viren sehr wohl. Das wollten wir doch direkt mal testen und deshalb wurden von uns ein paar Bakterien-Kulturen angelegt, um zu zeigen, welche seltsamen Keime uns tagtäglich bei der Arbeit umgeben.

Wir haben unsere Stichproben besonders von Flächen in Gemeinschaftsräumen im Büro genommen und die Ergebnisse waren faszinierend – aber auch ein bisschen erschreckend. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie wir die Kulturen angelegt haben und was wir dabei entdeckt haben:

Die Methode

Wir haben uns einige Petrischalen mit Agar-Nährboden besorgt. Das sind kleine Schalen aus Plastik, die mit Agar gefüllt sind – einem gelförmigen Nährmedium, dass für die Züchtung von Mikroorganismen wie Bakterien genutzt wird. Oder um es einfach auszudrücken, Agar ist eine der Lieblingsspeisen von Bakterien.

Zusätzlich haben wir aber selbstverständlich noch weitere Materialien benötigt:

  • Wattestäbchen
  • Alkoholische Reinigungstücher
  • Klebeband
  • Etikettier-Gerät
  • Antibakterielle Seife

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Wir haben bewusst Proben von Orten genommen, mit denen jeder Mitarbeiter im Laufe des Tages im Büro in Kontakt kommt. Folgende Stellen haben wir analysiert:

  • Wasserkocher
  • Computer-Maus
  • Fotokopierer
  • Computer-Tastatur
  • Schreibtischplatte 

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  • Gereinigte Computer-Maus
  • Türklinke im Flur
  • Telefonmuschel
  • Angeknabberter Bleistift
  • Angeknabberter Kugelschreiber

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Um unsere Proben dem Nährboden zuzuführen, haben wir zuerst die Wattestäbchen über die zu testende Stelle gerieben. Dann haben wir das Wattestäbchen in einer Zick-Zack Bewegung leicht über die Oberfläche des Agar-Gels gerieben.

Hier haben wir ein paar GIFS von dem Prozess für Sie: http://giphy.com/gifs/l0O9y5jkj10AR7kU8  und  http://giphy.com/gifs/xTiTnuTQwCLCon9ZbW

Wichtig dabei war es, die Wattestäbchen vor der Benutzung mit alkoholischen Reinigungstüchern zu sterilisieren und dem Alkohol genug Zeit zu geben, sich wieder zu verflüchtigen, bevor man die eigentliche Probe entnimmt. Auf diese Weise kann man annehmen, dass die einzigen Bakterienrückstände in der Probe von der Oberfläche stammen, die gerade getestet wurde (und keine bereits vorhandenen Bakterien auf dem Wattestäbchen das Ergebnis verfälschen).

Nach der erfolgreichen Entnahme der Proben wurden alle Petrischalen in einer luftdurchlässigen Kartonbox verstaut und diese für fünf Tage in eine warme Umgebung gelegt.

Tipp: Es ist wichtig, dass die Entnahme der Proben methodisch angegangen wird, um Verunreinigungen sowie Unfälle zu vermeiden. Sollten Sie sowas ebenfalls versuchen wollen, dann waschen Sie Ihre Hände nach jeder Probe, denn nur so können Sie Verunreinigungen vorbeugen.

Die Ergebnisse

Nach fünf Tagen wurde das Ergebnis der Bakterientests begutachtet und beim Team überwog erst einmal der Stolz, denn immerhin war es für alle das erste Mal, dass sie so einen Test durchgeführt haben. Neben dem Stolz kam allerdings auch schnell ein leichtes Gefühl von Ekel auf. Denn in den Schalen war deutlich zu sehen, wie viele Viren und Bakterien tatsächlich im Büro lungern. Unser Experte aus Nordirland hat unsere Testergebnisse noch genauer analysiert:

„Basierend auf den Tests lässt es sich annehmen, dass die gefundenen Organismen unter anderem Schimmel, Streptokokken (die häufig in Verbindung mit der Übertragung von Händen und Nasen gesehen werden) und Enterobakterien beinhalten.“

Computer-Maus

Anhand des ersten Beispiels kann man gut erkennen, wie wichtig eine regelmäßige Reinigung der eigenen Büroutensilien ist – besonders, wenn kranke Kollegen dieselben Geräte benutzen. Auf der gereinigten Maus waren die wenigsten Keime von all unseren Stichproben zu finden.

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Fotokopierer

Beim Kopierer haben wir uns richtig erschrocken, den dieser war dreckiger, als wir es ursprünglich erwartet hatten. Unser Verdacht ist, dass zwar viele Leute im Büro das Gerät benutzen, sich aber niemand für die Reinigung zuständig fühlt. Wenn man das bedenkt, dann wird der Kopierer ganz klar zum Gefahrenherd für die Ausbreitung von Krankheiten. Soviel steht fest: Ab jetzt wird der Kopierer bei uns im Büro regelmäßig desinfiziert.

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Tisch

Die Probe, die wir vom Tisch entnommen haben, hat die meisten Bakterien und Viren aufgewiesen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Oberfläche tagtäglich mit so vielen verschiedenen Objekten in Kontakt kommt. Dazu kommt, dass viele Mitarbeiter auch gerne mal ihr Mittagessen oder einen Snack am Schreibtisch essen und dadurch das Wachstum diverser Mikroorganismen noch gefördert wird.

Wasserkocher

Im Gegensatz zu den anderen Stichproben sehen die Bakterien vom Wasserkocher von der Form und Farbe her ein bisschen anders aus. Das liegt daran, dass es sich in diesem Fall um eine Stichprobe von einer Oberfläche mit einer wärmeren Grundtemperatur handelt

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Bürotür

Selbstverständlich finden sich auch auf der Tür Spuren von Bakterien und Verunreinigungen. Allerdings hält sich die Anzahl in Grenzen, was wahrscheinlich an der täglichen Reinigung durch die Putzkräfte liegt.  Wenn man allerdings bedenkt, dass die Tür jeden Tag saubergemacht wird, dann ist die Anzahl der Bakterien, die trotzdem gefunden wurden, fast schon ein bisschen ekelhaft.

Angeknabberte Stifte

Es kommt sicherlich nicht als Überraschung, aber angeknabberte Stifte sind voller Viren und Bakterien – selbst wenn das eigentliche Anknabbern schon ein paar Tage her ist. Das Problem ist, dass durch das Ankauen am Stift ein direkter Punkt für Verunreinigungen entsteht. Wenn Sie den Stift dann einem Kollegen leihen, dann stecken Sie diesen schnell mit Ihren Viren an. Mal ganz davon abgesehen, dass Bakterien an und für sich schon auf dem Stift vorhanden sind und Sie diese beim Kauen direkt in Ihren Mund befördern. Unser Experte vom staatlichen Mikrobiologie-Labor verdeutlicht das Problem noch einmal:

„Der Bleistift weist eine Menge Schimmel auf, was an der Löchrigkeit des Holzes liegt. Die Bakterien konnten dank der ständigen Befeuchtung mit Spucke ideal wachsen. Es würde mich nicht wundern, wenn auch Mund-Bakterien wie zum Beispiel Streptokokken zu finden sind.“

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Telefon und Tastatur

Das Ergebnis der Telefon- und Tastaturuntersuchung hat uns ein bisschen überrascht, denn es waren relativ wenig Keime zu finden. Eventuell haben wir nach der Desinfektion der Wattestäbchen nicht lange genug gewartet, bis der Alkohol verdampft war. Sollte das der Fall sein, dann hätten wir eine große Anzahl der Bakterien bereits mit den Alkohol-Rückständen abgetötet – was die niedrige Anzahl an Bakterien und Viren in den Petrischalen erklären könnte.

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Unser Test zeigt also, dass die meisten Oberflächen in unserem Büro verunreinigt sind und dass wir wahrscheinlich einige Dinge deutlich häufiger reinigen sollten. Wer jetzt aber panisch die Großpackung Desinfektionsmittel auf den Tisch knallt, der sollte sich daran erinnern, dass sich Mikroorganismen überall ansammeln und wir tagtäglich von Millionen von Bakterien umgeben sind – und das haben wir bis jetzt ja schließlich auch überlebt. Unser Mikrobiologie-Experte hat allerdings noch einen finalen Tipp:

“Was wir aus diesem Test lernen sollten, ist einfach und nicht neu: Immer die Hände mit Seife und Wasser waschen und darauf achten, dass der Arbeitsplatz sauber ist. Am besten ist es, wenn man immer ein paar Reinigungstücher zur Hand hat.“

Die Bakterien, die wir in unseren Stichproben gefunden haben, waren von der Anzahl her außerdem nicht schädlich für den menschlichen Körper. Trotzdem wissen Sie jetzt, welche Bereiche im Büro Sie lieber zweimal reinigen sollten, wenn ein Kollege mit einer richtig aufregenden Krankheit aus dem nächsten Urlaub wieder zur Arbeit kommt.

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Wo würden Sie wohl die meisten Bakterien bei sich im Büro finden? Kennen Sie Tricks, um nicht von den Kollegen angesteckt zu werden? Verraten Sie uns Ihre Tipps auf unserer Twitter oder Facebook.

Und wenn Sie jetzt Ihre angeknabberten Stifte ersetzen möchten, dann haben wir ein ganzes Sortiment an Kugelschreibern für Sie.