Studie: Der Beschäftigungsstatus deutscher Arbeitnehmer während der Corona-Krise

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In der aktuellen Corona-Krise rückt der Arbeitsmarkt in Deutschland in den Vordergrund. Kurzarbeit ist erstmals seit Jahren wieder in aller Munde und der Beschäftigungsstatus vieler deutscher Arbeitnehmer wird in Frage gestellt. Man macht sich plötzlich Sorgen um Finanzen und Karrieremöglichkeiten. Hoffnungen und Träume besonders der jüngeren Generation, werden auf den Kopf gestellt. Fragen über Fragen, die neu sind. Während sich die Deutschen zum neuen “Normal” in puncto Beruf und Karriere anpassen, haben wir nachgefragt, welche Auswirkungen die Corona-Lage im Jahr 2020 wirklich auf die Beschäftigungssituation der Deutschen hat. In Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll haben wir 1000 deutsche Angestellte zum Thema befragt.

 

Jeder zweite Deutsche ist betroffen und ein Drittel aller Karrieren leidet unter Covid-19

Allgemeine Zufriedenheit mit Arbeitgebern herrscht trotz Kurzarbeitsverträgen. 45 % der Deutschen sind mit ihrer Teamarbeit und Kommunikation im Homeoffice zufrieden. 43 % sind auch zufrieden damit, wie von ihrem Chef während der Sperrung kommuniziert wurde.

Die Hälfte der Deutschen schätzt Kurzarbeit, aber berufliche Weiterentwicklung ist trotz dessen ein Thema. Nur 6 % der Deutschen haben wegen der Pandemie eine neue Stelle angetreten und jeder sechste Deutsche macht sich Sorgen um seinen Job. Sorgen bringt die Corona-Lage mit sich, plötzlich gibt es neue Arbeitsverträge und Kurzarbeit ist in aller Munde.

Sorgen haben viele deutsche Befragte:

  • 41 % der Deutschen haben finanzielle Sorgen.
  • 34 % der Deutschen sind besorgt über ihre berufliche Entwicklung in der Zukunft.
  • Fast die Hälfte der Deutschen (49 %) macht sich Sorgen um ihre Familie.
  • 33 % der Deutschen sind besorgt, im Büro wieder zur Normalität zurückzukehren.

Wer ist also von Kurzarbeit betroffen?

35 % der deutschen Kurzarbeiter haben nicht studiert, sondern eine Lehre als höchsten Bildungsabschluss.

Der höchste Prozentsatz der deutschen Teilnehmer, die während der Pandemie weniger Stunden arbeiten, stammt aus dem Freizeit-, Sport- und Tourismussektor (82 %) und dem Gastgewerbe- und Veranstaltungsmanagementsektor (66 %).

Zukünftige Wunschliste deutscher Angestellter

Zwei Fragen stellen sich jedoch. Was möchten deutsche Arbeitnehmer in der Zukunft von ihrem Arbeitgeber sehen und wie sieht die Arbeitswelt künftig aus? 47 % der Deutschen möchten flexibler weiterhin von zu Hause aus arbeiten.

Und was haben deutsche Angestellte gelernt? Die Pandemie hat bisher 14 % der Deutschen gezeigt, dass es tatsächlich möglich ist, von weniger Geld zu leben. 86 % der Befragten können sich allerdings nicht vorstellen, weniger zu verdienen.

Generation Z besonders unter Druck

Die Coronavirus-Krise hat sich besonders auf die Karrieren der jüngeren Generation, 18-34-Jährige, schlechter ausgewirkt. 65 % befanden sich in Kurzarbeit durch die Pandemie.

Sieht ihre Zukunft also grau aus? Besonders interessant ist, dass die deutsche Generation Z (unter 25 Jahren) mehr Stunden gearbeitet hat als in ihrem neuen Kurzarbeitsvertrag ursprünglich angegeben.

Wessen Entscheidung war das aber und welche Branchen sind am meisten betroffen? 35 % der Befragten gaben an, es war ihre persönliche Entscheidung. Trotzdem haben 56 % den Druck verspürt, mehr zu arbeiten, aus Angst ihren Job zu verlieren. Nicht überraschend sind das Gastgewerbe und Events sowie die Freizeit, Sport und Tourismusbranchen am meisten betroffen.

Die erfahrenere Altersgruppe hingegen der über 55-Jährigen, sah sich weniger betroffen (64%). Berufserfahrung kann sich also auszahlen und für Stabilität sorgen.

Arbeitspsychologin Frau Veronika Jakl fügt hinzu: „Ältere Personen haben sich in der Firma häufig schon ein Standing erarbeitet. Die Firma hat schon viel in die Einarbeitung und Ausbildung investiert. Diese Personen werden eher nicht schnell gekündigt, selbst wenn sie weniger Überstunden machen.“

Eine Krise nach der anderen für Millennials scheint es. In 2008 mussten Millennials die europäische Jobkrise ertragen und jetzt auch noch die Coronavirus-Krise. Millennials sind die Generation, die am härtesten betroffen sind von Krisen.

Spielt Alter also eine Rolle?

72 % der jüngeren deutschen Arbeitskräfte im Alter von 18 bis 24 Jahren hatten mehr Anfragen von ihren Arbeitgebern, zusätzliche Stunden zu arbeiten.

Über die Hälfte der jungen Deutschen (18-24 Jahre) arbeitet mehr Stunden nach persönlicher Wahl.

56 % der Deutschen verspürten einen erhöhten Druck, zusätzliche Stunden zu arbeiten, aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Frauen vs. Männer in der Kurzarbeit

40 % deutscher Männer arbeiten mehr Stunden, da der Arbeitgeber es erwartet. Die gleiche Prozentzahl arbeitet aber auch mehr Stunden, sagten aber, das sei eine persönliche Entscheidung gewesen.

Dagegen gaben 60 % der Frauen an, dass sie keinen Druck gespürt haben mehr Stunden zu arbeiten aus Angst ihre Jobs zu verlieren.

Trotzdem machten sich männliche Befragte (60 % versus 57 % Frauen) generell mehr Sorgen um ihre Jobsicherheit. Wenn es um Finanzen geht, sind es jedoch Frauen (50 %), die sich mehr Sorgen machen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen (40 %).

Aber wer ist mehr zukunftsorientiert? Mehr und mehr Frauen machen sich Gedanken um Karrieremöglichkeiten (37 % versus 33 %). Wie sieht die Zukunft wohl aus and wie kann die Karriere vorangetrieben werden?

Um mit solchen existenziellen Ängsten umzugehen, gibt die Arbeitspsychologin Frau Jakl diese Tipps: „Zuerst: Nehmen Sie diese Gefühle bewusst wahr und sprechen Sie darüber. Fokussieren Sie sich auf positive Gespräche und Inhalte. Was läuft gerade gut in Ihrem Leben? Vielleicht gibt es sogar Kleinigkeiten, die jetzt besser sind als noch vor einigen Monaten.“

Dabei kann eine Skizze auf Flipcharts helfen, sich einen Überblick über die aktuellen Ängste und Sorgen zu machen sowie Lösungsansätze zu visualisieren.

Halten Sie sich von Panikmachern fern, besinnen Sie sich auf Ihre Stärken und suchen Sie sich gezielt täglich mindestens eine Sache, auf die Sie sich freuen können.

Fokussieren Sie sich auf das, was Sie selbst ändern und kontrollieren können. Den Arbeitsmarkt können Sie nicht beeinflussen, aber Ihr eigenes Verhalten und Ihren Alltag.“

Sorgen deutscher Arbeitnehmer

Gehören gefeuert werden, eingeschränkte Karrieremöglichkeiten und Sorgen um Finanzen, Familie und Kinderbetreuung dazu?

  • Karrierewechsel: Männer machen sich mehr Sorgen als Frauen (37 % der ännlichen Befragten vs. 30 % der weiblichen Befragten).
  • Familie: Knapp mehr Frauen als Männer zerbrechen sich den Kopf um ihre Familienbetreuung während der Pandemie (32 % der männlichen und 35 % der deutschen Arbeitnehmerinnen).
    • Soziale Normen und die Rückkehr ins Büro: Frauen sowie auch Männer sind besorgt (42 % und 40 %).
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Eltern Sein in Zeiten von der Coronavirus-Krise

36 % der Deutschen, die derzeit im Homeoffice sind, haben Kinder, die bei ihnen leben und auch 31 % der deutschen Belegschaft mit Kindern zu Hause sind in Kurzarbeit.

Heißt Kinder zu haben eigentlich auch mehr Stunden zu arbeiten?

38 % der Deutschen arbeiten mehr Stunden, als ihr Arbeitgeber verlangt hat, im Vergleich zu 33 %, die keine Kinder haben.

Sind Kinder gleichzeitig auch ein kurzes Streichholz in Corona-Zeiten? 37 % der deutschen Arbeitnehmer mit Kindern arbeiteten nach persönlicher Wahl mehr Stunden als ihre Kollegen ohne Kinder (35 %).

Womit beschäftigen sich Arbeitnehmer mit Kindern?

Angst um den Arbeitsplatz: Arbeitnehmer mit Kindern zu Hause (36 %) befürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, während nur 29 % der deutschen Arbeitnehmer ohne Kinder das Gleiche befürchten.

Entlassung: 57 % der deutschen Arbeitnehmer mit Kindern gegenüber der Hälfte von Kollegen ohne Kinder (50 %) sind besorgt, entlassen zu werden.

Finanzen und ein sicheres Einkommen gehören aber auch zu den Sorgen deutscher Angestellter mit Kindern. Die Hälfte von Eltern im Berufsleben machen sich Sorgen, während nur 37 % deutscher Arbeitnehmer ohne Kinder sich darüber Gedanken machen.

Berufliche Entwicklung: Die Karriereleiter ist natürlich weiterhin wichtig, da stimmen sich Arbeitnehmer überein, unabhängig davon, ob sie Kinder haben.

Trotzdem sind fast die Hälfte der Deutschen (mit oder ohne Kinder zu Hause) für Kurzarbeit dankbar.

Welche Branchen sind aber am meisten betroffen?

Wie sind Sie und ihr Arbeitgeber mit der Corona-Krise  umgegangen? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar auf Facebook oder Twitter!