Haustiere am Arbeitsplatz – Wie es funktioniert

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Egal ob Hund, Katze, Kaninchen, Wellensittich oder Goldfisch – viele Deutsche haben oder hatten schon einmal einen tierischen Begleiter in ihrem Leben. Und was macht man beim Tratsch mit den Kollegen an der Kaffeemaschine lieber, als Geschichten und Bilder der eigenen Haustiere zu teilen? Doch eben diese Geschichten und Bilder können nie die wahre Persönlichkeit unserer animalischen Gefährten widerspiegeln. Dafür müsste man die Haustiere tatsächlich selbst ins Büro bringen, aber das geht natürlich nicht… oder etwa doch?

 

Flauschige Freunde

Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, als würden Haustiere am Arbeitsplatz ablenken und Produktivität verringern. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: Erhöhte Moral und Zufriedenheit der Belegschaft haben einen positiven Einfluss auf Produktivität und fördern insgesamt ein gesünderes Arbeitsklima. Daher lassen sich schon jetzt Tiere in vielen deutschen Büros und bei Unternehmen wie Amazon und Google finden.

Die Option, das eigene Haustier mit zur Arbeit zu nehmen, ist natürlich auch ein positiver Aspekt beim Recruiting. Immerhin kann nicht jeder Arbeitgeber eine tierfreundliche Politik aufweisen, was das eigene Unternehmen von der Konkurrenz abheben kann. Gerade jene Menschen mit Haustieren wünschen sich nur das Beste für diese und würden gerne möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen. Selbstverständlich ist dieses Gefühl einvernehmlich – so können Haustiere nicht nur 8 Stunden mehr mit ihren Lieblingspersonen verbringen, sondern dabei gleichzeitig auch noch wichtige soziale Kompetenzen erlernen und ein paar Streicheleinheiten mehr einsacken.

 

Problematische Pfoten

Das alles klingt natürlich schön und gut, und die meisten Menschen würden sich wahrscheinlich freuen, mehr Zeit mit freundlichen Tieren zu verbringen – doch leider gibt es auch Schattenseiten. Haustiere brauchen Aufmerksamkeit und müssen gepflegt werden, was unausweichlich von der Arbeit ablenkt. Darüber hinaus ist nicht jeder Arbeitsplatz als tierische Tagesstätte geeignet, und wenn es bei der Hygiene mangelt, nistet sich schnell ein unangenehmer Geruch ein.

Tiere haben außerdem eine ganz individuelle Persönlichkeit, genauso wie ihre Herrchen und Frauchen. Das bedeutet leider auch, dass diese Persönlichkeit fürs Büro ungeeignet sein kann. Haustiere, die sich an neuen Orten unwohl fühlen, sehr laut sind, Probleme mit sozialen Situationen haben, oder besonders viel Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, sollten vermutlich nicht mit zur Arbeit genommen werden. Selbst wenn ein Haustier keines dieser Symptome zeigt, können sie sich am Arbeitsplatz plötzlich untypisch verhalten. Das kann sich zeigen, indem sie plötzlich nicht mehr stubenrein sind, oder sogar territoriale Aggression gegenüber anderen Tieren aufweisen.

 

Tierfreundliches Territorium

Sollten Sie dennoch das Bedürfnis haben, Ihren Arbeitsplatz tierfreundlicher zu gestalten, müssen Sie einige Dinge in Betracht ziehen. So beliebt Haustiere auch sein mögen, hat das Wohlbefinden der Angestellten stets die höchste Priorität. Das heißt, die Belegschaft muss vor Einführung einer Haustier-Politik konsultiert werden, und ein Kanal für Bedenken und Kritik muss zur Verfügung stehen. Besonders Angestellte mit einer Tierhaarallergie hätten hier vermutlich Sorgen, die nicht ignoriert werden können. Dieser Kanal für Feedback sollte allerdings nicht geschlossen werden, sobald Sie Haustiere willkommen heißen. Es sollte Angestellten zu jeder Zeit möglich sein, anonym Kritik an der neuen Firmenpolitik zu äußern, welche ernst genommen werden muss. Hierzu kann man auch ein Komitee zusammenstellen, das sich mit solchen Beschwerden auseinandersetzt. In jedem Fall sollten Sie aber auch tierfreie Arbeitsbereiche einrichten, die abgegrenzt sind und zu denen Haustiere keinerlei Zutritt haben. Somit kann jeder selbst entscheiden, wie viel Tierliebe sie täglich ausgesetzt sind.

Wenn die Belegschaft also zustimmt und das Büro vorbereitet ist, können die Vierbeiner langsam in den Alltag integriert werden. Bevor es eine feste Politik wird, kann man dafür zum Beispiel einen Tag als Testlauf designieren. Hier können Haustiere und Halter zeigen, dass das Zusammenleben auch im Büro einwandfrei funktionieren kann – wenn es das denn tut. Sollte es ernsthafte Probleme geben, kann es einfach sein, dass die problematischen Tiere leider doch zu Hause bleiben müssen. Genau deshalb ist es jedoch auch wichtig, positives Verhalten zu bestärken.

Zu einer tierfreundlichen Unternehmenspolitik gehört jedoch auch ein gewisses Maß an Einsicht, wenn es einfach nicht funktioniert. Sollte der Großteil der Haustiere nicht fürs Büro geeignet sein, kann man dennoch andere Maßnahmen ergreifen, um die angestellten Tierfreunde zu unterstützen – sei es finanzielle Beihilfe für die Haustierversicherung, oder eine Spendenaktion für ein örtliches Tierheim.

 

Sind  Haustiere an Ihrem Arbeitsplatz willkommen? Schicken Sie uns doch ein paar Bilder davon auf Facebook oder Twitter!